Samstag 31. August

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Wie schreibe ich eine Reisereportage?

Reisereportagen sind grossartig. Weil sie den Leser auf den Beifahrersitz schnallen, ihm den Staub fremder Strassen ins Gesicht pusten − und weil sie Brücken bauen, weg von Vorurteilen, hin zu einem besseren Verständnis. Reisereportagen sind auch schrecklich, weil sie so vieles verschweigen. Verpasste Züge, peinvolle Missverständnisse oder den tätowierten Brocken im Nachtzug mit seinen Knastgeschichten und einer Vision Europas, welche die kühnsten merkelschen Träume in den Schatten stellt. Während Reisereportagen immer auch repräsentative Fassaden darstellen, flirtet im Hinterhof bisweilen eine lange gesuchte Wahrheit mit der Poesie.

Urs Mannhart schreibt, liest und landwirtet. Sein jüngster Roman, Bergsteigen im Flachland, wurde mit dem C.-F.-Meyer-Preis ausgezeichnet. Soeben ist Mannhart – Reportagen-Autor seit erster Stunde – zurückgekehrt von einer zwei Monate dauernden Russland-Reise.